Schlaf-Apnoe-Syndrom und die nächtliche Hypoventilation · Obstruktiv? Zentral? Gemischt? Hypoventilation?

Das sogenannte obstruktive Schlaf-Apnoe-Syndrom ist häufig mit Schnarchen und Tagesmüdigkeit verbunden. Bei der Hypoventilation ist der Körper in der Nacht mit einer nicht ausreichenden Sauerstoffversorgung belastet. Klinische Symptome der schlafbezogenen Atmungsstörungen sind: Schnarchen und/oder erhöhte Tagesmüdigkeit, Einschlafneigung, verminderte geistige und körperliche Leistungsfähigkeit, Konzentrationsschwäche sowie auch eine teilweise auftretende Nervosität und Gereiztheit. Diese Veränderungen fallen teils vor allem dem Umfeld des Betroffenen auf und schränken die Lebensqualität des Betroffenen deutlich ein.

  • Weitere häufige Symptome: nächtliche Atempausen, unruhiger Schlaf, morgendliche Abgeschlagenheit, Kopfdruck, Konzentrationsstörungen. Der beim Autofahren auftretende Sekundenschlaf kann für den Betroffenen und sein Umfeld besonders gefährlich werden und führt im Privat- und Berufsleben zu Einschränkungen. 
  • Fakultative Symptome: Libidoverlust, Potenzstörungen, Depressive Verstimmung
  • Häufige assoziierte internistische Erkrankungen: Übergewicht, Bluthochdruck, Herzrhythmusstörungen, Herzschwäche, Schlaganfall, Refluxerkrankung.

Wie kann man diese Erkrankung nachweisen?
Wenn sie Schnarchen, tagsüber müde sind, in der Nacht erhöhte Blutdruckwerte oder Herzschwäche oder Herzrhythmusstörungen haben, können wir oder Ihr Hausarzt eine nächtliche Untersuchung mit einem kleinen Aufzeichnungsgerät (Polygraphie) ambulant bei Ihnen zu Hause durchführen. Des Weiteren sollte bei einem auffälligen Befund eine weitere Diagnostik und gegebenenfalls eine Behandlung im Schlaflabor stattfinden. Für die Behandlung der obstruktiven Schlafapnoe stehen mehrere Behandlungsoptionen zur Verfügung.

Ein vorhandenes Übergewicht sollte korrigiert werden. Abhängig vom Schweregrad der Schlafapnoe, den anatomischen Strukturen (Enge im Rachenbereich) und physikalischen Eigenschaften der oberen Atemwege sowie anderen medizinischen Aspekten wie der Symptomatik und bekannten Krankheiten sollte eine entsprechende Therapie eingeleitet werden. Generell werden Gewichtsreduktion, abendliche Alkoholkarenz und Vermeidung atemdepressiver Substanzen empfohlen. Progenierende Kieferschienen – Unterkieferprotrusionsschienen (angefertigt durch erfahrene Zahnärzte nach der umfangreichen Untersuchung des Kiefer- und Zahnstatus), Implantation eines Nervus hypoglossus Schrittmachers oder Chirugie der oberen Atemwege (Uvulopalatoplastik oder Uvulopalatopharyngoplastik) stehen für ausgewählte Fälle zur Verfügung. 

Weitere Diagnostik findet im Schlaflabor statt. Hier wird eine Polysomnographie durchgeführt. Nach der Beurteilung der schlafbezogenen Atmungsstörungen wird eine entsprechende Therapie ausgewählt.

CPAP (Abkürzung für englisch continuous positive airway pressure) ist die effektivste Methode zur Behandlung der obstruktiven Schlafapnoe – unabhängig vom Schweregrad.
Bei Patienten mit zentraler Schlafapnoe oder Cheyne-Stokes-Atmung (typisch für Herzkranke und Patienten nach einem Schlaganfall) steht die Diagnostik und Behandlung der Grunderkrankung an erster Stelle. Die adaptive Servoventilation (ASV) ist nach aktuellem Kenntnisstand die effektivste Behandlungsmodalität für Patienten mit diesen schlafbezogenen Atemstörungen. Man muss aber den Schweregrad der Herzschwäche berücksichtigen. Gegebenenfalls kommt eine APAP (auto-adaptive CPAP-Therapie) oder nächtliche Sauerstoffgabe in Frage.

Nach der Auswertung der Polysomnographie wissen wir, ob und wie ausgeprägt Sie an einem obstruktiven, zentralen oder gemischten Schlafapnoesyndrom leiden oder ob Hinweise für eine Hypoventilation in der Nacht bestehen. Bei der Diagnose eines obstruktiven Schlafapnoe-Syndroms werden wir nach einem Aufklärungsgespräch die CPAP- oder APAP (Auto-Adaptive-CPAP) Therapie einleiten.

In seltenen Krankheitsbildern wird eine BiLevel-Therapie, BiPAP-Therapie, oder gegebenenfalls eine nächtliche Sauerstoffgabe notwendig. Bei V.a. solche Schlafstörungen werden wir Sie entsprechend weiterleiten (Polysomnographie, gegebenenfalls Kapnometrie-Messung des Kohlendioxidgehaltes in der Ausatemluft des Patienten).

Bei einem rückenlage-assoziierten obstruktiven Schlaf-Apnoe-Syndrom kann eine rückenlagevermeidende Therapie (mittels Rückenlageverhinderungsweste) eingeleitet werden. Unter laufender rückenlagevermeidender Therapie oder einer apparativen Therapie sollten im Verlauf Kontrollen stattfinden um eine mögliche Veränderung zu erkennen und gegebenenfalls die Therapie den neuen Umständen anzupassen (z. B. andere Einstellung der apparativen Therapie).

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